Leipertitz Gedicht/Lied

 

Wenn auf Gottes wunderbarer Erden

ein schöner Ort genannt soll werden,

so ist dies unser Heimatort, unser Vätersitz,

unser liebes trautes Leipertitz

 

Droben in der Wehr ,wo steht zu dritt die Eiche,

 fließen Quellen ständig in dem Teiche,

in dessen dunkelgrünen Wellen

Fische auf- und niederschnellen.

 

Am Eis im höchsten Karneval

Klein und Groß sich tummelt ohne Zahl.

In warmer Maiennacht, was man da hört,

ein schaurig schönes Froschkonzert.

 

Wo das Bächlein weiterfließet,

die Wehrstadt, Zeil, das kleine Dorf, uns grüßet.

Beim großen Dorf fließt es durch Gärten schön,

am Ortsend sagts, pfiat God, iaz muas i gehn.

 

Inmitten des Ortes unsre Kirche steht.

Die Glocke ruft zu Andacht und Gebet

und geleitet die  heimgegangnen Lieben

zu Grabe und zum ewigen Frieden.

 

Beim Denkmal für die gefallenen Krieger

sinkt auf uns Wehmut und Trauer nieder.

Die für die Heimat geopfert ihr Leben,

wir konnten ihnen keine Ruhestätte geben.

 

Die Schule lehrte uns Wissen und Glauben,

was uns auch die Feinde nicht konnten rauben.

Im Rathaus wird wohlweislich beraten,

daß die Gemeinde nicht komme zu Schaden.

 

In des Gemeindegasthauses großem Saal

gibts Tanz, Theater, Reden wie überall.

Jetzt zum Milchgründl, Ochsenberg hinunter,

welch trauten Winkel findest da mitunter.

 

Der Hetscherlberg und Mariahilf sei noch nenennt,

damit wären wir mit unsrem Besuch am End.

Der ganze Ort umringt von Waldessaum

wie eine Märchenwelt in stillem Traum.

 

Nun drängt es mich ganz unvrhohlen,

den ersten Absatz zu wiederholen:

 

Wenn eáuf Gottes wunderbarer Erden

ein schöner Ort genannt soll werden,

so ist dies unser Heimatort, unser Vätersitz,

unser liebes trautes Leipertitz

 

 

 

  

Der Text des Leipertitz Gedichtes und Liedes wurde von Eduard Bauer, geb. 21.9.1875 im Haus Nr. 70 in Leipertitz , gestorben am 14.2.1967 in Waldkirch, Kreis Günzburg, verfasst.

Vertont für die Stimmen: Sopran, Alt, Tenor und Bass von einem unserer herausragenden Leipertitzer Musiker Willi Nautscher. Dieser wurde im Haus Nr. 297 am 17.5.1909 geboren und er verstarb am 3.8.1979 in Salzburg.

Das Lied wurde in Wien am 26.10.1965 veröffentlicht, „in Verehrung und ewiger Dankbarkeit an unserem 90 jährigen Jubilar Eduard Bauer“  

Eduard Bauer
Eduard Bauer