Der Leipertitzer Zehnthof ist gefunden!

 

Die nie abgerissene Suche nach dem herrschaftlichen Gutshof ist beendet! Er ist wiederentdeckt. Leider kann nur noch die Lage bestimmt werden, von den alten großen Gebäuden des Gutes der alten Adelsgeschlechter von Lippa und später von den Liechtensteinern auf Mährisch Kromau ist nicht viel übrig geblieben.

Gefunden wurde das Anwesen durch die Logik der Österreichischen Hausnummerierung durch Kaiserin Maria Theresia und auf Grund einer Katasteraufnahme von Leipertitz aus dem Jahr 1824.

Durch Aufhebung der Leibeigenschaft durch den Sohn von Maria Theresias, Joseph II. 1783 hatte dieser Meierhof seine Aufgabe, das Lagern und Verwalten der bäuerlichen Abgaben, verloren. Es kam zu Meierhofzerstückelung und als Folge zu einem Zustrom von Ansiedlern, einige aus Nordmähren und damit zu einer sprunghaften Bevölkerungszunahme. Viel Land ging durch Kauf in bäuerlichen Besitz über und im Laufe von 2 Jahrhunderten verblasste die Erinnerung an den alten Meierhof und über seinen alten, ursprünglichen Zweck.

Der alte Leipertitzer Adelshof, der über Jahrhunderte Lagerstätte der Abgaben der Leipertitzer Bauern war, befand sich unterhalb des Teiches, am Ende des „ kleinen Dorfes“ (einer Strassenbezeichnung) mit der Haus Nr. 172. Das Gebäude gehörte Wendl Stefan, der heute noch als Wendl`s Garten bezeichnete große angrenzende Obstbaumgelände war ein parkähnliches Gelände das zum herrschaftlichen Anwesen gehörte.

Der Adelshof lag am Leipertitzer Bach, auf der anderen Seite befanden sich weitere Lagerscheunen, heute haben diese die Haus Nrn. 173 und 174, die höchsten Hausnummern mit Beginn der theresianischen Hauskennzeichnung. Direkt neben diesem Gebäude begann die Fortlaufende Nummerierung, mit Haus Nr. 1 beginnend, ein weiteres Indiz für die Lage des Meierhofes.

Mit der Entdeckung dieses für die leibeigenen Bauern dörflichen Mittelpunktes, hier bekamen sie alle Anweisungen zum Robot, ist ein Kapitel der alten Leipertitzer Geschichte aufgeschlagen, das fast für immer im Nebel früherer Zeit verschwunden wäre.

Dieser Platz des Adels reicht sicherlich bis in die Gründungszeit unseres Dorfes zurück, jede Ansiedlung brauchte eine beherrschende, anweisungsgebende auch günstig zu verteidigende Stelle, ( sicherlich nicht umsonst nennt der Volksmund seit alters her dieses Gebiet „ die Wehr“ und die Hauptstrasse neben dem Gut „ die Zeil“) im Falle von Leipertitz ist es nicht, wie in allen umliegenden Dörfern zu einem Schlossausbau des Gutes gekommen, ob hier einer der Großbrände in der Zeit des großen gesellschaftlichen Umbruchs die Ursache war ?

Viele Fragen die auf Klärung warten, ob es noch gelingen wird ?